Der Botanische Lehrpfad, der 1975 gemeinsam vom Naturparkverein Oberer Bayerischer Wald und vom Markt Stamsried errichtet wurde, ist in seiner Art einmalig in unserer Region. Dieser Lehrpfad, der im Schlosspark beginnt, beschreibt ausgehend von der Geologie und der Bodenbeschaffenheit, beispielhaft für den Bayerischen und Oberpfälzer Wald die Pflanzenwelt und die landwirtschaftliche Nutzung unserer Heimat. Weiter soll er die Zusammenhänge Naturraum-Landschaft-Landwirtschaft aufzeigen und näher bringen.
Auf den 16 großen Infotafeln werden die einzelnen Naturstandorte mit den Besonderheiten des Bodens, seiner Entstehung und der davon abhängigen unterschiedlichen Pflanzenwelt, sowie der landwirtschaftlichen Nutzung beschrieben. Die charakteristischen Wildpflanzen sind auf den ihnen zugeordneten Pflanzenschildern gekennzeichnet.
Eine Besonderheit des Botanischen Lehrpfades ist der sog. „Große Stein", eine außergewöhnliche Felsformation, die sich in einem Feldgehölzstreifen nordwestlich von Stamsried befindet. Folgt der Wanderer dem schmalen Pfad rechts der geologischen Übersichtstafel, hat er das Gefühl, in eine andere Welt einzutreten. Es ist, als ob die Zeit stehenbliebe. Alles hier scheint zu sprechen: die verwitterten, efeuberankten Gneisblöcke, die gedrehten und gezwieselten Bäume mit ihren eigenartigen Verwachsungen, die Zusammensetzung der Pflanzengemeinschaft – alles hier weist auf ein außerordentliches Energiemuster dieses Ortes hin.
Wer den Lehrpfad mit offenen Augen durchwandert, erhält eine Fülle von Informationen über die Entstehung der bäuerlichen Kulturlandschaft und über deren heutige Nutzung. Zur Erhaltung der abwechslungsreichen und vielfältigen Naturlandschaft und des gewachsenen Landschaftsbildes ist es zwingend erforderlich, dass eine traditionelle und weitgehend ökologische Landbewirtschaftung erhalten bleibt. Diesem Aspekt soll im Botanischen Lehrpfad durch ergänzende Informationen Rechnung getragen werden.
Wer den Lehrpfad auf einer Länge von ca. 4 km durchwandert, sollte sein festes Schuhwerk nicht vergessen. Dafür erhält er aber eine Fülle von Informationen über die Entstehung der bäuerlichen Kulturlandschaft und über deren heutige Nutzung.
Uns bleibt noch eines: Wir wünschen unseren Gästen viel Spaß und eine tolles Urlaubserlebnis für die ganze Familie.